Neulich habe ich meiner Celica wieder mal etwas Gutes gegönnt. Ich habe ein Gewindefahrwerk einbauen lassen. Auf der Suche nach einem Fahrwerk bin ich schon seit einiger Zeit. Doch fündig wurde ich bisher noch nicht. Hersteller wie Bilstein, Koni, KW oder H+R bauen bestenfalls an paar Federn für das Fahrzeug oder manchmal auch noch einzelne Dämpfer für die Vorderachse (Koni) das war es dann aber auch schon. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Suche. Die Firma TEIN baut ein Gewindefahrwerk, dies muss allerdings aus dem Ausland importiert werden. Demzufolge sind natürlich auch keinerlei Gutachten oder Ähnliches für das Fahrwerk dabei, damit ich meinen TÜV-Prüfer glücklich machen kann. Von den Kosten für Import und anstehender Einzelabnahmen durch den TÜV mal ganz zu schweigen. Aber ich habe nicht aufgegeben und bin schließlich bei K-Sport Germany fündig geworden. K-Sport Germany ist offizieller Importeur für Rennbremsen, Fahrwerken, und, und, und.
Glücklicherweise hat K-Sport neben Bremsanlagen für die ST185 auch ein komplettes Fahrwerk im Angebot. Für das Fahrwerk kann man auch noch verschiedene Härtegrade der Fahrwerksfedern wählen. Das Fahrwerk ist aus speziellem Aluminium gefertigt, welches u. a. auch im Flugzeugbau verwendet wird. Dadurch ist das Fahrwerk wesentlich leichter als das Serienfahrwerk. Bei mir waren es ca. 16 kg Gewichtsersparnis!
Technische Daten zum K-Sport Gewindefahrwerk:
- K-Sport “Length-Adjustment-System” zur Höhenverstellung mittels veränderlicher Federbein-Länge
- Lieferung als komplette Federbeine inklusive Aluminium Domlagern
- keine erneute Achsvermessung nach einem Ausbau der Dämpfer erforderlich, da Achsklemmung am Fahrzeug verbleibt und somit alle Spur-/Sturzwerte erhalten bleiben
- Sturzverstellung im eingebauten Zustand bei MC-Pherson Federbeinen
- stufenlose, kombinierte Druck-/Zugstufenverstellung
- wartungsfreundliche Bauweise, da jedes Teil demontierbar und einzeln erhältlich
- viele Teile aus hochfestem Al6061 Flugzeugaluminium präzise CNC-gefräst
- 20% leichter als die Serienteile
- Aluminiumbauteile mit race-orange farbigem Eloxal oberflächenveredelt
Allgemeine Fahreigenschaften:
Grundsätzlich ist das Fahrzeug wesentlich härter aus zuvor. Das Fahrverhalten hat sich dadurch erheblich verbessert. Enge Kurven lassen sich jetzt schneller und vor allem präziser fahren. Das Fahrwerk gibt beim Einlenken und beim heraus beschleunigen ein super Feedback an den Fahrer zurück. Ein bisschen fühlt es sich an, als wäre in der Celica eine 4-Rad-Lenkung verbaut. So ein bisschen lenkt das Heck einfach mit.
Auf der Autobahn, wo es meist einfach nur geradeaus geht, merkt man in erster Linie die Bodenwellen deutlicher. Die werden nämlich kein bisschen weggefedert sonder direkt an den Fahrer weitergegeben. Positiv dabei, das Fahrzeug wippt kurz und knackig ein und fertig. Keine Schaukelei in den Kurven oder beim Bremsen.
Tracktest Nordschleife:
Viele Teile baue ich natürlich extra in die Celica, weil ich damit auf der Nordschleife fahren will. So auch das Fahrwerk. Ein paar Tage nach dem Einbau war ich folglich auf der Nordschleife zum Tracktest. Die ersten Runden bin ich morgens im Regen mit gemäßigter Geschwindigkeit gefahren. Das war auch gut so, denn so konnte ich mich langsam an das Fahrwerk gewöhnen. Ab Mittag war die Strecke dann trocken und ich konnte das „neue” Kurvenverhalten ordentlich testen. Alles im allem war ich sehr begeistert. Die Celica fährt sich jetzt einfach sauberer, lässt sich besser in die Kurven reinbremsen und hat weniger Seitenneigung.
Bei höheren Geschwindigkeiten wird das Fahrzeug an der Vorderachse allerdings „leicht”. Es wirkt zumindest so, als würden die Vorderräder jeden Moment den Bodenkontakt verlieren. Möglicherweise ist der Druck der bei hohen Geschwindigkeiten auf den Heckflügel drückt auch so groß, dass die Fahrwerksfedern am Heck dadurch regelrecht zusammengepresst werden und das Fahrzeug dann an der Vorderachse ausgehoben wird. Na ja, da muss ich mein Setup also auf jedem Fall nochmal prüfen bzw. einstellen lassen.